My Rachmaninoff
Unter dem Titel My Rachmaninoff veröffentlicht Alexander Krichel am 24. März 2023 sein neues Album bei Berlin Classics und damit eine ganz persönliche Hommage an den russischen Pianisten und Komponisten, dessen Geburtstag sich nur wenige Tage später zum 150. Mal jährt. Für sein achtes Album hat Alexander Krichel Werke ausgewählt, die seine starke Verbindung zu Sergei Rachmaninoff geprägt haben. Vom weltbekannten Prélude op. 3 Nr. 2 in cis-moll über die virtuosen Corelli-Variationen und die Études-Tableaux, die zum schwierigsten Repertoire gehören, das für Klavier geschrieben wurde, bis zur abschließenden Vocalise lädt Krichel dazu ein, Rachmaninoffs Biografie musikalisch zu entdecken. Er möchte sein Publikum auf dieselbe Weise für die Musik dieses großen Komponisten begeistern, wie sie ihn einst selbst in ihren Bann gezogen hat. 2023 ist das Jahr der Rachmaninoff-Jubiläen: Am 1. April hätte der russische Komponist, Pianist und Dirigent seinen 150. Geburtstag gefeiert und am 28. März jährt sich sein Todestag zum 80. Mal. Höchste Zeit für Alexander Krichel, sich nach dem großen Erfolg seines ersten Rachmaninoff-Albums 2015 bei Sony Classical erneut dem Komponisten zu widmen, der sein Spiel und seine Karriere immer wieder begleitet und geprägt hat. Mit zwei der größten russischen Pianisten der Gegenwart als Lehrer – Alexander Krichel war Vladimir Krainevs letzter Student in Hannover und studierte am Royal College of Music bei Dmitri Alexeev – entwickelte der in Hamburg geborene Ausnahmekünstler einen starken Bezug zur russischen Klavierschule. Das macht sich in seinem Spiel bemerkbar – er verbindet risikobereiten Tastendonner mit hochsensiblem Klanggefühl.
Seine erste Begegnung mit Sergei Rachmaninoff hatte Alexander Krichel mit neun Jahren bei einem
Jugendklavierwettbewerb, bei dem ein älterer Teilnehmer sich mit dem Prélude in cis-moll einspielte. „Ich war gerade im Gespräch mit meiner Klavierlehrerin und obwohl ich die Musik nur im Hintergrund hörte, haben mich schon die ersten drei dramatischen Töne direkt gepackt und nicht mehr losgelassen”, so der Pianist. Um sein Publikum direkt der fesselnden Wirkung von Rachmaninoff auszusetzen, eröffnet Alexander Krichel sein Album genau mit diesem Stück, das auch biographisch
eines der ersten Werke Rachmaninoffs ist. Zusammen mit dem Prélude op. 23 Nr. 5 in g-moll und dem Prélude op. 32 Nr. 12 in gis-moll bilden die Werke ganz wortgemäß ein Vorspiel für die Reise durch Rachmaninoffs musikalische Biografie. Mit den Études-Tableaux op. 39 stellt Alexander Krichel
einen der pianistischen Höhepunkte Rachmaninoffs ins Zentrum seines Albums, der mit großen Erfolgen in Südamerika und Asien für ihn persönlich zum Türöffner für die Bühnen der Welt wurde. Die neun hochvirtuosen Etüden bezeichnete der Komponist als musikalische “Gemälde”, die die starke emotionale Botschaft stets vor den herausfordernden technischen Hintergrund stellen. Als letztes Werk, das Rachmaninoff 15 Jahre nach seiner Auswanderung in die USA für Klavier solo komponierte, folgen mit den Corelli-Variationen Miniaturen, die von jazzig bis klassisch-virtuos so individuell sind, dass jede für sich als alleinige Komposition stehen könnte. Seinen krönenden Abschluss findet das Album mit einem der bekanntesten Werke Rachmaninoffs: der Vocalise. Mit ihr schließt Alexander Krichel den Kreis und kehrt zur Tonart der ersten Komposition zurück: cis-moll, eine Tonart, für die Rachmaninoff so bekannt war, dass er in den USA sogar „Mr. C Sharp Minor“ genannt wurde. „Ob himmelhoch jauchzend oder zu Tode betrübt – ich spüre eine besondere Verbindung zu Rachmaninoff, wir teilen eine sehr ähnliche intensive Emotionalität“, so beschreibt Krichel seine Beziehung zu Sergei Rachmaninoff. „Gerade in schwierigen oder tieftraurigen Momenten zeigt mir seine Musik, dass ich weder mit meinem Gefühl von Melancholie alleine bin, noch, dass es falsch ist, sich dieser hinzugeben. In seinen Kompositionen suche ich nicht nach Trost, sondern ich finde einen Freund, der mich versteht und mit dem ich jedes Gefühl teilen kann.”