Die Pianistin Luisa Imorde liebt neuartige Kombinationen: Nach Zirkustänzen mit Schumann und Widmann und dem Ehrenhändel zwischen Woelfl und Beethoven folgt nun die Illumination von Johann Sebastian Bach und Nikolai Kapustin. Ein Album, dessen Spektrum von barockem Kontrapunkt bis zu polyrhythmischen Jazz-Klängen reicht.
Sie könnten wohl nicht weiter voneinander entfernt sein: Bach und Kapustin trennen 250 Jahre und zwei verschiedene Kontinente. Der eine ist der unbestrittene Übervater der europäischen klassischen Musik, der andere ein in Zentraleuropa nur Wenigen bekannter ukrainischer Komponist, der musikalische Jazz-Ausdrücke in formelle, klassische Strukturen bringt. Auf Moon Rainbow reihen sie sich abwechselnd aneinander. „Es gibt dafür noch keinerlei Hörkonvention. So entsteht ein Boden für im wahrsten Sinne Unerhörtes, der ermöglicht, dass man auch einen – salopp gesagt – alt bekannten Bach in diesem Kontext neu hört“, so Imorde. Nikolai Kapustin ist in hiesigen Breiten nicht jedem ein Begriff. Der 1937 in Gorlowka in der ukrainischen SSR geborene Komponist und Pianist gießt improvisatorische Ideen in Formen, die man schon im Barock kannte. Was er schreibt, klingt wie virtuoser Jazz, bei dem jedoch jede Note, jeder Akzent und Dynamik klar vorgegeben ist. Präludien, Fugen, Inventionen – schon auf dieser Ebene findet man den Bezug zu Bach. Und was Luisa Imorde zu Kapustin sagt, ließe sich problemlos auch auf Bach beziehen: „Ich glaube, ich habe bisher kaum intelligenter und humorvoller konstruierte Musik gespielt. Sie ist unglaublich verschachtelt und rhythmisch so vielschichtig, dass es mir manchmal so vorkommt, als müsste ich Kopf und Hände teilen, um jede Stimme verfolgen zu können.“
„Ich mag es sehr, mich richtig in ein Thema zu vertiefen.“ Vor dieser Aufnahme hat Imorde beim Schott-Verlag Handschriften von Kapustin besichtigen können. „Mir macht das sehr großen Spaß – und es ermöglicht mir gleichzeitig, den Hörern etwas anzubieten, was sie vorher noch nie gehört haben.“ So stieß sie auch auf das namensgebende Stück Moon Rainbow, das sie als erste Pianistin überhaupt aufnahm. „Gerade im Vergleich zu den anderen Kompositionen von Kapustin ist Moon Rainbow sehr wechselhaft. Hier entwickelt er eine sehr reiche Klangfarbenwelt. Auch deshalb passt der Titel so gut zum Stück.“ Bald stand für sie fest, dass auch das Album so heißen soll, denn so wie viele nichts von Mondregenbögen wissen, ist auch Kapustin eine Entdeckung. Sie möchte den Zuhörern ans Herz legen, zwischen den Zeilen zu hören: „Wenn ein Bach verklingt und dann ein Kapustin beginnt, dann sind das magische Momente, weil für einen kurzen Moment nicht klar ist, wohin es als nächstes geht.“
Bach & Kapustin: Moon Rainbow Luisa Imorde
Künstler
Luisa Imorde
Komponisten
Johann Sebastian Bach
Nikolai Kapustin
Weitere Informationen
Genre
Klassik
Jazz
Klavier
Erscheinungsdatum
06.03.2020
Die Pianistin Luisa Imorde liebt neuartige Kombinationen: Nach Zirkustänzen mit Schumann und Widmann und dem Ehrenhändel zwischen Woelfl und Beethoven folgt nun die Illumination von Johann Sebastian Bach und Nikolai Kapustin. Ein Album, dessen Spektrum von barockem Kontrapunkt bis zu polyrhythmischen Jazz-Klängen reicht.
Sie könnten wohl nicht weiter voneinander entfernt sein: Bach und Kapustin trennen 250 Jahre und zwei verschiedene Kontinente. Der eine ist der unbestrittene Übervater der europäischen klassischen Musik, der andere ein in Zentraleuropa nur Wenigen bekannter ukrainischer Komponist, der musikalische Jazz-Ausdrücke in formelle, klassische Strukturen bringt. Auf Moon Rainbow reihen sie sich abwechselnd aneinander. „Es gibt dafür noch keinerlei Hörkonvention. So entsteht ein Boden für im wahrsten Sinne Unerhörtes, der ermöglicht, dass man auch einen – salopp gesagt – alt bekannten Bach in diesem Kontext neu hört“, so Imorde. Nikolai Kapustin ist in hiesigen Breiten nicht jedem ein Begriff. Der 1937 in Gorlowka in der ukrainischen SSR geborene Komponist und Pianist gießt improvisatorische Ideen in Formen, die man schon im Barock kannte. Was er schreibt, klingt wie virtuoser Jazz, bei dem jedoch jede Note, jeder Akzent und Dynamik klar vorgegeben ist. Präludien, Fugen, Inventionen - schon auf dieser Ebene findet man den Bezug zu Bach. Und was Luisa Imorde zu Kapustin sagt, ließe sich problemlos auch auf Bach beziehen: „Ich glaube, ich habe bisher kaum intelligenter und humorvoller konstruierte Musik gespielt. Sie ist unglaublich verschachtelt und rhythmisch so vielschichtig, dass es mir manchmal so vorkommt, als müsste ich Kopf und Hände teilen, um jede Stimme verfolgen zu können.“
„Ich mag es sehr, mich richtig in ein Thema zu vertiefen.“ Vor dieser Aufnahme hat Imorde beim Schott-Verlag Handschriften von Kapustin besichtigen können. „Mir macht das sehr großen Spaß – und es ermöglicht mir gleichzeitig, den Hörern etwas anzubieten, was sie vorher noch nie gehört haben.“ So stieß sie auch auf das namensgebende Stück Moon Rainbow, das sie als erste Pianistin überhaupt aufnahm. „Gerade im Vergleich zu den anderen Kompositionen von Kapustin ist Moon Rainbow sehr wechselhaft. Hier entwickelt er eine sehr reiche Klangfarbenwelt. Auch deshalb passt der Titel so gut zum Stück.“ Bald stand für sie fest, dass auch das Album so heißen soll, denn so wie viele nichts von Mondregenbögen wissen, ist auch Kapustin eine Entdeckung. Sie möchte den Zuhörern ans Herz legen, zwischen den Zeilen zu hören: „Wenn ein Bach verklingt und dann ein Kapustin beginnt, dann sind das magische Momente, weil für einen kurzen Moment nicht klar ist, wohin es als nächstes geht.“
Trackliste - Diese Titel hören Sie auf dem Album
Bach & Kapustin: Moon Rainbow
Luisa Imorde
1
I. Andante
2
IV. Allegretto
3
II. Adagio
4
V. Largo
5
III. Presto
6
VI. Pastoral. Allegro moderato
7
III. Andante cantabile
8
III. Toccatina. Allegro
9
Toccata in E Minor, BWV 914
10
IX. Lento
11
Prelude and Fugue in C-Sharp Major, BWV 872
12
XXII. Allegretto. Grave
13
Prelude and Fugue in B Major, BWV 892
14
IX. Lento
15
Invention No. 6 in E Major, BWV 777
16
Sonatina, Op. 100
17
I. Allegro
18
Moon Rainbow, Op. 161
19
II. Larghetto
20
Contemplation, Op. 47
21
III. Allegro
22
XXIII. Moderato