Wir befinden uns im London des frühen 18. Jahrhunderts. Georg Friedrich Händel ist dort der gefeierte Komponist, Opernunternehmer und Konzertveranstalter. Das weltweit renommierte Alte-Musik-Ensemble Concerto Köln und die Oboistin Clara Blessing erzählen auf dem Album „Most Celebrated“ die Geschichte von Georg Friedrich Händel, der Brüder Giuseppe & Giovanni Sammartini und der Entwicklung der Oboe.
Händels Orchester in London bekommt eines Tages einen Neuzugang: den Oboisten Giuseppe Sammartini, frisch aus Italien in die europäische Musikmetropole an der Themse eingewandert. Schon in seinem Heimatland brachte er es zu einer gewissen Berühmtheit, doch in London revolutionierte er das Oboen-Spiel und verhalf dem Instrument zum Durchbruch. Händel komponierte für ihn und auch Sammartini selbst schuf einige Werke für sein Instrument, die heute noch von Bedeutung sind.
Der Musikhistoriker John Hawkins beschrieb das Talent des Oboisten Giuseppe Sammartini mit den Worten: „Vor seiner Zeit war der Ton des Instruments grob, ja selbst in der Hand der fähigsten Könner hart und unangenehm in den Ohren; durch intensives Üben und Spielen und durch eine besondere Zurichtung des Rohrblattes gelang es ihm einen solchen Ton zu erzeugen, dass er der menschlichen Stimme näher kam als irgendjemand sonst.“ Ähnlich wird die Spezialistin für historische Instrumente Clara Blessing beschrieben: Ihr Spiel ist „voll emotionaler Wärme“, schreibt der Kölner Stadtanzeiger, „es berührt und begeistert Publikum und Presse in den Konzerthäusern und bei Festivals weltweit.“ Mit Concerto Köln verbindet Clara Blessing eine langjährige Freundschaft und Zusammenarbeit.
Für das Album „Most Celebrated“ haben sie nun zwei Concertos von Händel, zwei seiner Minuette, sowie drei Arias aufgenommen und einem Oboen-Concerto von Giuseppe, sowie zwei Werken seines Bruders Giovanni Sammartini gegenübergestellt. Neben der Oboe spielen auch die Hörner in einigen Stücken eine maßgebliche Rolle. Denn auch dieses Instrument wurde schon Anfang des 18. Jahrhunderts immer beliebter und häufig eingesetzt. So wechseln sich Holz- und Blechbläser ab und steigern den Musikgenuss mit atemberaubenden Koloraturen. „Mal spiele ich solistisch, mal im Team mit der zweiten Oboe, dann als ausgesprochener Gegenpart zum ersten Horn“, erklärt Clara Blessing im Booklet des Albums „Diese vermittelnde Rolle, diese Flexibilität, dieses schnelle Springen vom einen ins andere Kostüm, das ist für mich der Kern des Oboe-Spielens.“
Wieder einmal beweist Concerto Köln wie viel Leidenschaft in jedem einzelnen Ensemble Mitglied steckt. Seit mehr als 30 Jahren zählt das Orchester mit dem unverwechselbaren Klang zu den führenden Ensembles im Bereich der historischen Aufführungspraxis. Fest im Kölner Musikleben verwurzelt und gleichzeitig regelmäßig in den Musikmetropolen der Welt und bei renommierten Festivals zu Gast, steht Concerto Köln für herausragende Interpretationen Alter Musik.