Schon seit Jahren macht sich Peter Kopp mit seinem Vocal Concert Dresden durch diskografische Veröffentlichung höchst interessanter und bisher wenig beachteter Zusammenstellungen und Programme einen Namen. Nach Werken der Dresdner Hofmusik oder venezianischen Kostbarkeiten war es zuletzt Freimaurer-Musik des 18. Jahrhunderts. Nun also Musik der Herrnhuter Brüdergemeine. Von einem beschaulichen Dorf in der Oberlausitz geht deren historische Bedeutung und internationale Strahlkraft in die gesamte Welt hinaus. Im nächsten Jahr feiert die Herrnhuter Brüdergemeine nicht nur 300-jähriges Bestehen, sondern strebt zusammen mit den Herrnhuter Gemeinen in Bethlehem (Pennsylvania, USA) und Gracehill (Nordirland, United Kingdom) ein transnationales UNESCO-Weltkulturerbe an.
Nachdem die in ihrer Heimat verfolgten „Böhmischen Brüder“, eine vorreformatorische Bewegung in Böhmen und Mähren, 1722 auf dem Besitz des Grafen von Zinzendorf in der Oberlausitz eine Siedlung „unter des Herren Hut“ gegründet hatten, legten sie den Grundstein für ein noch heute lebendiges Zentrum des Glaubens und den Ausgangspunkt für ein internationales Beziehungsnetz. Denn bald schon gründeten sich andernorts weitere Brüdergemeinden: von London über Berlin, Holland, Dänemark, North Carolina und Pennsylvania bis nach Grönland und in die Karibik.
Die Brüdergemeine war von Anfang an eine singende Gemeinde. „Singstunden“, „Liederpredigt“ und Neukompositionen Herrnhuter Musiker spielten dabei ebenso eine Rolle wie ein kreativer und undogmatischer Umgang mit Gemeindegesängen. Zum Beispiel wurden nicht nur die fortlaufenden Strophen einzelner Lieder gesungen, sondern thematisch zusammengehörige Verse, manchmal sogar nur einzelne Zeilen verschiedener Lieder aneinandergefügt, welche die Gemeinde offenbar zum großen Teil auswendig beherrschte. „Die Herrnhuter haben Musices von allen Instrumenten unter sich, die theils für Virtuosen passieren können, und wird man in mancher Fürstlichen Capelle keine so solide Music antreffen“, so ein Zeitgenosse.
Durch Auswanderung und Mission nach Nordamerika hinterließen die Brüder dort einen faszinierenden Musikschatz, der als einer der Grundpfeiler der nordamerikanischen Musikgeschichte gilt. Im 18. und frühen 19. Jahrhundert konnte man in den Siedlungen der Brüdergemeine, dort „Moravians“ genannt, hochwertiger Musik aus Europa begegnen. Die Moravians wurden so zu einer Musik-Brücke zwischen Europa und der Neuen Welt. Bemerkenswert an dieser Verbindung ist, dass auch Kompositionen, die in fernen Gebieten entstanden, nach Deutschland mitgebracht und hier wiederum in das Repertoire aufgenommen wurden. Dies dürfte im 18. Jahrhundert ein absolutes Alleinstellungsmerkmal der Herrnhuter gewesen sein.
Der Entstehung des Programms sind intensive Recherchen in den Archiven der Herrnhuter Brüdergemeine in der Oberlausitz, aber auch in Übersee vorangegangen. Bei fast allen Werken handelt es sich um Weltersteinspielungen, die teilweise sogar rekonstruiert werden mussten. Damit gibt Peter Kopp, langjähriger Chordirigent des Dresdner Kreuzchores und mittlerweile Rektor der Evangelischen Hochschule für Kirchenmusik in Halle (Saale), mit Vocal Concert Dresden, dem Dresdner Instrumental-Concert und weiteren musikalischen Gästen einen einmaligen Einblick in die Herrnhuter Musik des 18. und frühen 19. Jahrhunderts und damit in eine faszinierende regionale Musikkultur, die dennoch internationale Verbreitung gefunden hat.
Ungeachtet ihres hohen Repertoirewertes präsentiert diese Produktion festliche weihnachtliche Musik. Der Liebhaber barocker Weihnachtsmusik wird damit ebenso angesprochen wie die Hörerin, die ihr musikalisches Spektrum erweitern möchte.
Herrnhuter Weihnacht Vocal Concert Dresden & Peter Kopp
Komponisten
Christian Gregor
Christian Ludwig Brau
David Moritz Michael
Johann Gottfried Weber
Johann Ludwig Freydt
Weitere Informationen
Genre
Klassik
Weihnachtsklassik
Erscheinungsdatum
12.11.2021
Schon seit Jahren macht sich Peter Kopp mit seinem Vocal Concert Dresden durch diskografische Veröffentlichung höchst interessanter und bisher wenig beachteter Zusammenstellungen und Programme einen Namen. Nach Werken der Dresdner Hofmusik oder venezianischen Kostbarkeiten war es zuletzt Freimaurer-Musik des 18. Jahrhunderts. Nun also Musik der Herrnhuter Brüdergemeine. Von einem beschaulichen Dorf in der Oberlausitz geht deren historische Bedeutung und internationale Strahlkraft in die gesamte Welt hinaus. Im nächsten Jahr feiert die Herrnhuter Brüdergemeine nicht nur 300-jähriges Bestehen, sondern strebt zusammen mit den Herrnhuter Gemeinen in Bethlehem (Pennsylvania, USA) und Gracehill (Nordirland, United Kingdom) ein transnationales UNESCO-Weltkulturerbe an.
Nachdem die in ihrer Heimat verfolgten „Böhmischen Brüder“, eine vorreformatorische Bewegung in Böhmen und Mähren, 1722 auf dem Besitz des Grafen von Zinzendorf in der Oberlausitz eine Siedlung „unter des Herren Hut“ gegründet hatten, legten sie den Grundstein für ein noch heute lebendiges Zentrum des Glaubens und den Ausgangspunkt für ein internationales Beziehungsnetz. Denn bald schon gründeten sich andernorts weitere Brüdergemeinden: von London über Berlin, Holland, Dänemark, North Carolina und Pennsylvania bis nach Grönland und in die Karibik.
Die Brüdergemeine war von Anfang an eine singende Gemeinde. „Singstunden“, „Liederpredigt“ und Neukompositionen Herrnhuter Musiker spielten dabei ebenso eine Rolle wie ein kreativer und undogmatischer Umgang mit Gemeindegesängen. Zum Beispiel wurden nicht nur die fortlaufenden Strophen einzelner Lieder gesungen, sondern thematisch zusammengehörige Verse, manchmal sogar nur einzelne Zeilen verschiedener Lieder aneinandergefügt, welche die Gemeinde offenbar zum großen Teil auswendig beherrschte. „Die Herrnhuter haben Musices von allen Instrumenten unter sich, die theils für Virtuosen passieren können, und wird man in mancher Fürstlichen Capelle keine so solide Music antreffen“, so ein Zeitgenosse.
Durch Auswanderung und Mission nach Nordamerika hinterließen die Brüder dort einen faszinierenden Musikschatz, der als einer der Grundpfeiler der nordamerikanischen Musikgeschichte gilt. Im 18. und frühen 19. Jahrhundert konnte man in den Siedlungen der Brüdergemeine, dort „Moravians“ genannt, hochwertiger Musik aus Europa begegnen. Die Moravians wurden so zu einer Musik-Brücke zwischen Europa und der Neuen Welt. Bemerkenswert an dieser Verbindung ist, dass auch Kompositionen, die in fernen Gebieten entstanden, nach Deutschland mitgebracht und hier wiederum in das Repertoire aufgenommen wurden. Dies dürfte im 18. Jahrhundert ein absolutes Alleinstellungsmerkmal der Herrnhuter gewesen sein.
Der Entstehung des Programms sind intensive Recherchen in den Archiven der Herrnhuter Brüdergemeine in der Oberlausitz, aber auch in Übersee vorangegangen. Bei fast allen Werken handelt es sich um Weltersteinspielungen, die teilweise sogar rekonstruiert werden mussten. Damit gibt Peter Kopp, langjähriger Chordirigent des Dresdner Kreuzchores und mittlerweile Rektor der Evangelischen Hochschule für Kirchenmusik in Halle (Saale), mit Vocal Concert Dresden, dem Dresdner Instrumental-Concert und weiteren musikalischen Gästen einen einmaligen Einblick in die Herrnhuter Musik des 18. und frühen 19. Jahrhunderts und damit in eine faszinierende regionale Musikkultur, die dennoch internationale Verbreitung gefunden hat.
Ungeachtet ihres hohen Repertoirewertes präsentiert diese Produktion festliche weihnachtliche Musik. Der Liebhaber barocker Weihnachtsmusik wird damit ebenso angesprochen wie die Hörerin, die ihr musikalisches Spektrum erweitern möchte.
Trackliste - Diese Titel hören Sie auf dem Album
Herrnhuter Weihnacht
Vocal Concert Dresden & Peter Kopp
1
Macht hoch die Tür
2
Uns ist ein Kind geboren
3
Den Hirten dort auf Bethle'ms Feld
4
Mein Herz dichtet ein feines Lied
5
Den aller Welt Kreis nie beschloss
6
O verehrungswürd'ge Nacht
7
Loveliest Emmanuel
8
Hail Infant Newborn
9
No. 1, Singet dem Herrn
10
No. 2, So sang der Väter Mund
11
No. 3, Ach, dass du den Himmel
12
No. 4, Froh war, wer seinen Tag
13
No. 5, Tröstet mein Volk
14
No. 6, Zion hört's
15
No. 7, Hosianna, gelobet sei
16
No. 8, Die wahre Gnadensonne
17
No. 9, Wer ist es, der da kommt
18
No. 10, Meine Seel auf Rosen geht
19
No. 11, Machet die Tore weit
20
No. 12, Es ist der Herre Christ
21
No. 13, Machet die Tore weit
22
No. 14, Zeuch in unsre Herzen ein
23
No. 15, Wer ist derselbe König
24
No. 16, Der wahre Gott der Kreatur
25
No. 17, Kündlich gross
26
No. 18, Er ward im Leib ein's Jungfräuleins
27
No. 19, Und in Bethlehem
28
No. 20, Siehe, ich verkündige euch
29
No. 21, Bis' willkommen, du edler Gast
30
No. 22, Und das habt zum Zeichen
31
No. 23, O Kind, o süsser Knabe
32
No. 24, Das Lächeln deines Mundes
33
No. 25, Und schick uns
34
No. 26, Die Engel und Menschen
35
No. 27, Und alsbald war da
36
No. 28, Ehre sei Gott in der Höhe
37
No. 29, Nun singt des Lamms
38
No. 30, Ach, Christnacht
39
No. 31, O, dass ihn doch
40
No. 32, Du heilige Dreieinigkeit