Bereits auf ihren vorangegangenen Alben hat die junge deutsche Pianistin Luisa Imorde unterschiedliche Musikerpersönlichkeiten in einen spannenden Dialog treten lassen. Auf ihrem neuen Album führt sie nun zwei Komponisten aus Frankreich zusammen, die aus verschiedenen Epochen kommen, sehr konträr sind und dennoch interessante Gemeinsamkeiten aufweisen: François Couperin (1668-1733) und Olivier Messiaen (1908-1992).
Wie schon der große Architekt Le Corbusier mit seiner „Polychromie Architecturale“ kontrastierende Farben in perfekte Harmonie zu bringen wusste, offenbart sich auf dem vorliegenden Album ein ähnlicher Effekt. Olivier Messiaens „Huit Préludes“ aus den Jahren 1928/ 29 bilden den Ausgangspunkt für Luisa Imordes Zusammenstellung. Der Synästhet Messiaen organisierte sein harmonisches System in speziellen Modi, denen er jeweils präzise Farben zuordnete, beginnend mit Orange-Violett bis zur abschließenden farbig-spirituellen Lichterscheinung. Spannende Parallelen dazu entdeckte die Künstlerin im Werk von François Couperin, dem Hofcembalisten des Sonnenkönigs Ludwig XIV.. Auch er komponierte einen Zyklus von acht Préludes und verfasste zudem die bis in Messiaens Zeit gültige Definition des Prélude als „eine freie Komposition, bei der die Fantasie all ihren Einfällen nachgibt“. Jedem dieser Préludes stellt Luisa Imorde ein Charakterstück des barocken Meistercembalisten in der gleichen Tonart zur Seite. Mit den programmatischen Titeln Couperins baut sie subtile Verbindungen zu den Kompositionen von Messiaen auf. Für ihre Aufnahmen wählte Luisa Imorde einen modernen Bösendorfer-Flügel, der von voller Tiefe bis zum kristallinen Diskant den Farbenreichtum der Musik zur Geltung bringt.
„Luisa Imorde verbindet eine ausgereifte Spieltechnik mit unbändiger Leidenschaft für Stück und Instrument zu einem Klangerlebnis, das den Geist entzündet und das Herz entflammt.“, – so die Süddeutsche Zeitung über das Klavierspiel der Pianistin. Sie spielte Wettbewerbe und gewann Preise, doch viel mehr interessiert sich Luisa Imorde dafür, die Werke verschiedener Komponisten gegenüber zu stellen mit dem erklärten Ziel, sie dem Publikum auf neuartige Weise hörbar zu machen und Beziehungen aufzuzeigen, die verborgen zu sein schienen